„Hey, du hast dich verändert“, taucht mit einem „plop“ eine Nachricht auf meinem Display auf. Ein Gesicht aus der Vergangenheit lächelt mir aus dem Smartphone entgegen.
„Du hast dich verändert“, ich lese den Satz wieder und wieder und fange an darüber nachzudenken. Ja, haben wir das? Verändern wir uns tatsächlich oder ist es nicht vielmehr ein Weiterziehen und der Entwicklung ihren Lauf lassen? Wo setzt man denn eigentlich den Unterschied? Verändern, entwickeln, entwickeln, verändern.
Bedeutet Veränderung eigentlich immer etwas Gutes? Oder ist es vielmehr negativ behaftet? Eine Veränderung die niemand will, eine Veränderung die Dinge von gut zu weniger gut wandelt. Man würde von sich selbst doch nicht von Veränderung sprechen. Eher von einer Entwicklung. Eine unbewusste, natürliche Entwicklung. Entstanden durch das Weiterziehen im Leben, durch die neuen Erfahrungen und Einflüsse. Der Mensch der man heute ist, ist geprägt von Erlebnissen, Erfahrungen einfach von dem Ganzen was wir unter Leben verstehen. Alles was uns begegnet und uns berührt macht uns zu diejenigen die wir heute sind. Aber ist das mit früher verglichen eine Veränderung? Man ist nicht vollkommen oder großteils anders als man es früher einmal war. Man hat gewisse Dinge abgelegt, neu erlernt, mit einem neuen Licht betrachtet, anders erlebt oder auch gelebt… aber gewiss nicht verändert. Oder eben doch? Ist es naiv es so zu betrachten und einfach nach einem anderen Wort für etwas zu suchen?
Verändern bedeutet für mich Grundsätzliches umzustürzen, bisher Gehabtes abzulegen oder durch etwas Neues zu ersetzen. Ohne Blick auf das bisher Dagewesene mit neuer Perspektive. Also wäre eine Veränderung einer Person, die man für gut befunden hat, dann unter Umständen eine Veränderung zu einer neuen Person, die man nicht mehr für so gut befindet. Oder zu einer die man für besser befindet. Möglich.
Und doch empfinde ich bei dem Wort „Veränderung“ Gefühle wie die, die man hat, wenn man sich von etwas verabschiedet, von dem man weiß es kommt nicht wieder. Somit empfinde ich bei Veränderung zwar nicht ausschließlich Negatives, aber doch etwas Beunruhigendes.
Entwicklungen hingegen halte ich für wichtig. Sie beunruhigen mich nicht, sie geben mir nicht das Gefühl mich von etwas Bestimmten für immer verabschieden zu müssen. Es ist als würde man bei Entwicklungen das Alte nehmen und es immer wieder erneuern, aber eben nicht gänzlich aufgeben oder verwerfen.
Ich halte Entwicklungen für ein Zeichen des nicht Stehenbleibens, sondern Weitergehens. Was doch eindeutig wichtig ist im Leben. Stehen zu bleiben, sich nicht zu entwickeln und nicht am Leben zu wachsen würde doch bedeuten den Alltag routinemäßig „abzuleben“ anstatt in zu erleben. Oder etwa nicht?
Warum sträuben sich meine Gedanken nur so gegen das Wort Veränderung? Warum will mein Inneres unbedingt an dem Wort „entwickeln“ festhalten und mir einreden „Nein, man verändert sich nicht, man entwickelt sich.“
„Du bist jetzt nicht mehr so wie du damals warst.“ Verändert. Entwickelt. Was auch immer. Weitergekommen, das zählt.
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Antonia
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Über mich
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